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Nachträge und Curiosa

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03.09.2015: Auch Herzog Welf VI. traf nach der Jerusalemfahrt von 1167 der Bannstrahl!

Lange Zeit folgten wir beim Lebensabschnitt Herzog Welfs VI., der sich seiner Jerusalemfahrt des Jah­res 1167 anschloss, die er gemeinsam mit Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach und Burggraf Heinrich III. von Regensburg unternommen hatte, den bekannten Biographien des Herzogs und erfuhren seine sich anschließenden Konversion vom kühnen und kampferprobten Recken zum friedfertigen, frommen und äußerst freigebigen Mann sozusagen als ein kontinuierliches Phänomen, ohne weitere Ortsveränderung.

Heute wissen wir, dass dies ein Irrtum ist:

Es gibt nach 1167 eine ganz entscheidende, mehrjährige Zäsur im Leben des Herzogs, die diese Konversion weitaus besser erklärt!

Unsere frühere Einschätzung muss also korrigiert werden.

Der Text, der alles im Detail erklärt, findet sich hier als PDF-Datei. Zum Download bitte auf das Bild klicken!

 

Neues zur Biographie des
letzten süddeutschen Welfen:

Das Exil Herzog Welfs VI.
zwischen 1167 und 1171.

 

 

 

 

Abbildung: Der gereifte Herzog Welf, Weingartener Stifterbuch, um 1500, Württembergische Landesbibliothek, Cod. hist. Q 584, fol. 38v.

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01.05.2014: Einspruch: Die Höbinger und Hiltpoltsteiner sind Pabonen-Agnaten!

Die profanen Obergeschoßkirchen und Großbauten von Regensburg sind bei weitem nicht die einzigen Projekte gewesen, an denen Burggraf Heinrichs III. von Regensburg und sein Bruder, Landgraf Otto II. von Stefling, beteiligt waren.

Erst nach Veröffentlichung dieses Online-Buches über die romanischen Schutzkirchen in Altbayern haben wir bei unseren weiteren Recherchen das Ausmaß der Pabonen-Aktivitäten zur Kenntnis genommen, die darauf abzielten, im Kels- und Sulzgau dem staufischen Vordringen ins Herzogtum Bayerns einen wirksamen Riegel vorzuschieben.

So siedelte z. B. Burggraf Heinrich III. nach seiner Jerusalemfahrt 1167 noch den supranational agierenden Templer-Orden in den Pabonen-Domänen des Nordgaus an, ehe er sich ganz aus der Öffentlichkeit zurückzog. Angedacht war diese Maßnahme, bei der ihn Herzog Welf VI. tatkräftig unterstützte, als wirksamer religiös-politischer Sperrriegel gegen die drohende staufische Landnahme in Nordgau - ein ebenso kluger wie kühner Plan! Dieses Vorgehen rückt auch die Agnaten-Familien der Heidecker und Hilpoltsteiner, welche wiederum eng mit dem Grafenhaus von Abenberg verwandt waren, in ein neues Licht. Unsere Ergebnisse der Recherche zu den Templern im Nordgau findet man hier:

"Das Kloster Grab und der Kreuzstein am Schlüpfelberg - Über die Allianz zwischen dem Templer-Orden und den Pabonen im Herzogtum Bayern um 1170" [Link]

Im Rahmen unserer Ermittungen fokussierten wir u. a. auf den Großraum Greding, wo ebenfalls Spuren des Templer-Ordens zu finden sind.

Die Lage von Höbing auf dem Urpositionsblatt von Bayern. Im Norden der Auerberg mit der Burg. Das einstige Priorat von Berchtesgaden im Bereich des späteren Kleinhöbing.
Besonderes Interesse fanden in diesem Zusammenhang die Edelfreien von Höbing, die am Zusammenfluß von Thalach und Schwarzach ihren Herrschaftsmittelpunkt aufgebaut hatten und an strategisch wichtiger Position auf dem Auerberg beim heutigen Größhöbing saßen. Aus dieser Zeit hat sich bis heute der eindrucksvolle Burgstall "Burschel" erhalten. [Link]

Das Stammland der Höbinger ist auch deswegen ins spezielle Interesse der Forschung gerückt, weil sich beim Bau der ICE-Trasse ein Gräberfeld aus der Zeit der karolingischen Landnahme fand, dessen wichtigster Fund, ein Fürstengrab, inzwischen im Greding aufwändig museal präsentiert wird. [Link]

Wir selbst fassen die für den Ort Höbing urkundlich erfassten Edelfreien des 12. Jahrhunderts als eine Familie auf, in der sowohl fränkische und als auch pabonisch-bayerische Stammeslinien zusammengeflossen sind:

Auf die fränkische Herkunft weist z. B. der besondere Umstand hin, dass ein Exponent der Familie den Leitnamen der Karolinger, nämlich "Karl", trug. Dieser Eigenname war im Herzogtum Bayern des 12. Jahrhunderts eine absolute Rarität, ja geradezu eine Einmaligkeit. [01]

Auf der anderen Seite muss eine enge Verbindung zum Haus Abenberg und zu den Riedenburger Pabonen und damit zu einem primär bajuwarischen Familienkreis bestanden haben, wie folgende Ausführungen ergeben.

Vor diesem Hintergrund muss sehr verwundern, wenn in der Forschung ausgerechnet die Familie der Höbinger dem Gefolge den Grafen von Sulzbach zugerechnet wird, welche u. E. in diesem ostfränkisch-bayrischen Übergangsland keinen besonderen Eindruck hinterlassen haben - wenn man davon absieht, dass nach ihrem Aussterben im Jahr 1188 ihr Erbe z. T. an das Stauferhaus, z. T. an die Grafen von Hirschberg fiel, welche wiederum 1196 die Riedenburger Pabonen in der Landgrafschaft auf dem Kels- und Sulzgau beerbten. Das sind jedoch ausschließlich Effekte, die mit der Familienzuordnung der Höbinger und ihren Aktivitäten im 12. Jahrhundert nichts zu tun haben.

Die postulierte Ministerialität der Höbinger den Sulzbachern gegenüber geht wohl auf den Freiburger Professor und Weinfurter-Schüler Jürgen Dendorfer zurück, der 2005 in der Synopse "Die Grafen von Sulzbach" die entsprechenden Verbindung in den Raum stellte. [02]

Stammtafel der Familie von Altendorf nach J. H. Seibert.
Dendorfer ordnete zunächst das in der Nähe von Höbing etablierte Geschlecht der Grafen von Altendorf dem Haus Sulzbach zu, welche in der Tat aus Stirn und Ettenstatt in der Nähe des heutigen Brombachsees stammten, also auch aus den ehemals ostfränkischen Gebieten. [03] Graf Heinrich II. von Altendorf hatte Bertha von Sulzbach, die Tochter des Grafen Gebhard II. von Sulzbach geheiratet, relativ spät. Zuvor gab es außer gelegentlicher, gemeinsamer Beurkundungstätigkeit keine nähere Beziehung zwischen den genannten Geschlechtern.

Dendorfer überging bei seiner Besprechung der Altendorfer die Tatsache, dass auch dieses Haus seit langem mit den Pabonen verwandt war - über Eheverbindungen mit Rapoto von Abenberg und Richenza von Abensberg, wie nebenstehende Stammtafel zeigt. [04] Als diese Edelfreien ihren Schwerpunkt nach Altendorf östlich der Naab verlegten und hier ab 1183 in die Fußstapfen der dortigen Pabonen traten, umfasste ihre Herrschaft zunächst nur ein relativ kleines Gebiet an der ostbayerischen Schwarzach. Wir haben anlässlich der Besprechung der Obergeschosskirche von Willhof bereits darüber berichtet. [Link] Graf Heinrich II. von Altendorf war der unmittelbare Nachfolger Burggraf Heinrichs III. von Regensburg als Vogt von St. Emmeram. Angesichts dieser vergleichsweise viel engeren Verbindung des Hauses Stirn/Ettenstatt/Altendorf mit den Pabonen macht es also wenig Sinn, einen besonderen Einfluss der Sulzbacher in der Grenzregion zwischen Sulzgau und Sualafeldgau zu konstruieren.

Was nun den Edelsitz Höbing anbelangt, so nimmt Jürgen Dendorfer diesen folgendermaßen für Sulzbach in Anspruch. Zu Verdeutlichung haben wir uns einige Ergänzungen in Klammern erlaubt:

"Unzweideutig edelfrei sind aus diesem Kreis [nördlich von Eichstätt] die Herren von Höbing. Im Gefolge Graf Gebhards [von Sulzbach] belegt [!], schenkten sie großzügig an Berchtesgaden..." [05]

Da Dendorfer die anderen adligen Schenker zugunsten des Konvents von Berchtesgaden (u. a. die Pabonen-Agnaten von Holnstein, Erlingshofen, Biburg, Premerzhofen) nicht den Sulzbachern zuordnen kann, macht er im übernächsten Satz sogleich einen Rückzieher und relativiert seine vorherige Behauptung, indem er nun von einer "wenigstens lockeren Zugehörigkeit zum Sulzbachischen Herrschaftsverband" spricht. [06]

Jüngst griff Toni Benz, ein Lenggrieser Hobby-Historiker mit Gredinger Wurzeln, in einer Veröffentlichung über die mittelalterliche Geschichte Gredings die Hypothese Dendorfers zustimmend auf, so dass sich nun die Zuordnung der Höbinger zu den Sulzbachern bereits in gewisser Weise publizistisch verdichtet hat. Dabei kannte Benz, wie seine Arbeit belegt, durchaus die Bedeutung der burggräflichen Pabonen für die Landgrafschaft auf dem Kels- und Sulzgau, verwertete sie allerdings im vorliegenden Fall nicht entsprechend. [07]

Dies hat verhängnisvolle Folgen: Weil der edelfreie Burkhard von (Hilpolt-)Stein im Jahr 1183 als Salmann des Klosters Berchtesgaden fungiert und eine späte Besitzübertragung Graf Gebhards II. von Sulzbach, des letzten seiner Dynastie, zugunsten der Propstei Berchtesgaden regelt, wird er mitsamt der ganzen Hilpoltsteiner Familie gleich ebenfalls für die Sulzbacher vereinnahmt. So ist die Rede von den "engen Beziehungen des Geschlechts der Stein-Biburg zu den Grafen von Sulzbach" - und dies, obwohl schon Franz Tyroller Burkhard von Stein als ranggleich und damit unabhängig vom letzten Grafen von Sulzbach erkannt hat.

Mehr noch: Wegen eines gemeinsamen Ahnen der Hilpoltsteiner und Staufer aus den Reihen der frühen Sieghartinger (Chiemgaugraf Sieghart IV., verstorben vor 980), wird auch gleich noch die Vasallentreue der Hilpoltsteiner gegenüber König Konrad III. und Kaiser Friedrich Barbarossa fast 200 Jahre später postuliert:

"Wir sehen also, die 'Hilpoltsteiner' bzw. das Geschlecht der Stein-Biburg und das Kaisergeschlecht aus dem Geschlecht der Staufer scheinen einen gemeinsamen Stammvater (Chiemgaugraf Sieghard IV.) besessen zu haben. Somit dürften die Staufer nach dem Krieg von 1127 [mit dem Welfen] vermutlich sehr treue Verwandte in das Gebiet um Greding, Thalmässing, Hilpoltstein geschickt zu haben, damit dieser Besitz nun endgültig gesichert würde..." [08]

Wenn sich hier falsche Prämissen zu Ketten falscher Schlussfolgerungen aufbauschen, die nun durch Wiederholung verschiedener Autoren drohen, zum "wissenschaftlichen Goldstandard" zu werden, sehen wir uns zu einem klaren Widerspruch genötigt und berechtigt. Denn was hier geschrieben und veröffentlicht wurde, steht in krassem Gegensatz zu unseren eigenen Forschungsergebnissen!

Das betrifft nicht nur die These von der Abhängigkeit der Höbinger und Hilpoltsteiner von den Grafen von Sulzbach, sondern auch den staufisch-pabonischen Gegensatz zur Zeit Friedrichs Barbarossa, der bis zum Aussterben der Pabonen auch die Hilpoltsteiner und im weiteren auch die Edelfreien von Höbing betraf. Erst deutlich danach, im 13. Jahrhundert, stünde deren Übertritt in die Reichsministerialität staufischer Prägung im Raum!

Bis zum Ende es 12. Jahrhunderts gehörte jedoch der ganze Sulzgau und das Land bis zur schwäbischen Rezat zum bayerischen Nordgau und stand unter der Botmäßigkeit der Herren von Abenberg und der letzten burggräflichen Pabonen, was sich z. B. auch darin manifestiert, dass sich in Spalt der Konvent von St. Emmeram in Regensburg etablierte oder die mit den Pabonen eng verknüpften Agnaten-Herrschaften von Heideck (über die Linie Arnsberg) und Hilpoltstein mit deren Hilfe konsolidierten und entwickelten.

Obendrein verfügten die Burggrafen von Regensburg im selben Raum über Eigenbesitz, z. B. in Niedermauk an der Rezat, in Hofstetten bei Hilpoltstein, in Meckenhausen, in Rohr und Jahrsdorf. Dieser Besitz fiel nach deren Aussterben zunächst an die Landgrafen von Stefling und dann an das Hauskloster der Pabonen in Walderbach am Regen, womit immerhin eine Distanz von 100 km Luftlinie zum Mutterkloster überbrückt war! Dies nur als Demonstration der Weitläufigkeit des pabonischen Einflussgebietes im 12. Jahrhundert!

Selbstredend verdient das Grafenhaus von Sulzbach das Interesse der Historiker, da es innerhalb weniger Generationen es schaffte, im Reich in höchste Rangstellung zu kommen und seine Töchter an den deutschen König und den byzantinischen Kaiser zu verheiraten, dies sollte aber nicht dazu verleiten, ihm Einflussräume zuzuschreiben, die es gar nicht hatte. Daran ändert auch nichts die Tatsache, dass die Sulzbacher um 5 Ecken auch mit den Pabonen verschwippschwägert waren und gelegentlich mit diesen zusammen beurkundeten. [09]

Im Übergangsgebiet nach Ostfranken spielten die Sulzbacher angesichts des dichten Netzwerkes der Pabonen nicht die geringste Rolle.

Die Fürstpropstei Berchtesgaden mit ihrem Besitz. Landtafel des Philipp Apian von 1568.
Werfen wir einen Blick in das von obigen Autoren argumentativ herangezogene Schenkungsbuch der Propstei Berchtesgaden, um deutlich zu machen, wie wenig im Grunde genommen die Sulzbacher und wieviel die Pabonen und die Abenberger zu dessen Aufschwung und Prosperität beigetragen haben. [10]

Dabei lassen sich auch die Edelfreien von Höbing recht eindeutig bezüglich ihrer Sippenverwandtschaft verorten.

Dass die vor 1101 gegründete Propstei in den bayerischen Alpen eine Gründung der Grafen von Sulzbach war, stimmt nur auf den ersten Blick. Denn Graf Gebhard I. von Sulzbach war bereits lange tot, als dessen Witwe Irmgard von Rott, die in zweiter Ehe in die Familie von Horburg-Frontenhausen-Lechsgmünd, eng mit den Pabonen befreundete und verwandte Sualafeld-Gaugrafen, eingeheiratet hatte, aus den Besitzungen ihrer einstigen Morgengabe heraus das Stift kurz vor ihrem Tode aus der Taufe hob. Siehe hierzu auch unser Unterkapitel "Kirchen in Südbayern und in den Alpen".

Unterstützt wurde Irmgard dabei von ihren Söhnen aus erster und zweiter Ehe, Graf Berengar II. von Sulzbach und dessen Halbbruder Kuno von Harburg. Auch wenn sich diese intensiv um die Gründung des Konvents bemühten, u. a. mit einem Vorstelligwerden beim Heiligen Stuhl in Rom, so war es dennoch kein Sulzbacher Eigenbesitz, mit dem das Stift Berchtesgaden gegründet wurde!

Dies zu betonen ist uns ein Anliegen. Also von wegen "Sulzbacher Gründung"!

Graf Berengar II. von Sulzbach gelang es in der Folge auch nicht, mit eigenen Mitteln die Gründung seiner Mutter in die Höhe zu bringen, zumal das Sulzbacher Kloster von Baumburg die Aktivitäten Berengars sowie alle Mittel und das Personal für Berchtesgaden anfangs absorbierte.

Wenn überhaupt jemand den Konvent von Berchtesgaden in der Folge förderte, dann waren dies vornehmlich die Erzbischöfe von Salzburg. Diese wiederum stammten direkt aus der Familie der Pabonen oder waren freundschaftlich mit ihr verbunden:

  • An erster Stelle zu nennen ist Erzbischof Konrad I. von Abenberg. Er war der leibliche Sohn Graf Wolframs I. von Abenberg. Konrad leitete von 1106 bis 1147 als Metropolit die Geschicke der Salzburger Erzdiözese und förderte etwa ab 1121 das schwächelnden Stift Berchtesgaden. Allerdings war dieser Einsatz erst ab 1136 effektiv, als sich dieses vom Kloster Baumburg personell und strukturell gelöst hatte. Da eine Papstbulle dem Propst Hugo (1142-1148) das Eigentum der Kirche von Höbing zugesteht, müssen die umfangreichen Schenkungen der Herren von Höbing um 1140 stattgefunden haben - und wir dürfen sicher sein, dass das Haus Abenberg dabei seinen Einfluß geltend gemacht hat.

  • Erzbischof Eberhard I. von Salzburg, Konrads unmittelbarer Nachfolger, leitete das Erzbistum Salzburg zwischen 1147 bis zu seinem Tod im Jahr 1164. Eberhard kam aus derselben Sippe wie sein Vorgänger, er stammte aus dem mit den Aben- und Abensberger Pabonenn verwandten Geschlecht derer von Stein-Biburg. Im Jahr 1125, als Burggraf Otto I. von Regensburg Schutzvogt des Klosters Prüfening war, trat Eberhard als Mönch in diesen Konvent ein, wechselte aber 1138 als Abt ins Heimatkloster Biburg bei Abensberg, ehe er 1147 auf die Kathedra von Salzburg berufen wurde. Eberhard stellte sich bei der Auseinandersetzung Kaiser Friedrichs Barbarossa mit Papst Alexander III. in bester pabonischer Tradition entschieden auf Seite des Heiligen Stuhls in Rom.

  • Auch die nachfolgenden Erzbischöfe waren überzeugte Alexandiner: Konrad II. von Babenberg regierte das Erzbistum Salzburg bis 1168, sein Nachfolger Adalbert III. stammte aus einem böhmischen Haus, war aber mit dem Haus Babenberg verwand, Konrad III. war ein Wittelsbacher, der 1165 Friedrich barbarossa den Würzburger Eid gegen Papst Alexander III. aktiv verweigerte und deshalb bis zum Ende des Schismas geächtet wurde.

Dorf und Stift Berchtesgaden - Abbildung von 1857.
Dass Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der Gegner des Katholizismus alexandrinischer Prägung, schon im Jahr 1156 dem Stift Berchtesgaden die Reichsunmittelbarkeit verlieh, hat im Grunde genommen wenig zu sagen. Dieser Freiheitsbrief kostete dem Kaiser nichts, sondern brachte ihm allenfalls den unmittelbaren Zugriff. In ihm manifestiert sich die auch andernorts praktizierte Politik des Staufers, mit derartigen Erklärungen den Einfluss des bayerischen Adels und Episkopats zu schwächen.

Vergleichen wir nun in den Urkunden von Berchtesgaden die Aktivitäten des Hauses Sulzbach mit denen der Pabonen und ihrer Verwandten und Freunde. Genannt werden die jeweiligen Urkunden mit ihrer römischen Ziffer nach K. A. Muffat:

Urkunden, die Aktivitäten der Sulzbacher widerspiegeln:

  • I. Irmgard von Rott und ihr Sohn Berengar I. gründen den Konvent.
  • II: Graf Berengar I., seine Gattin Adelheid und sein Sohn Gebhard II. schenken.
  • III: Graf Berengar I. schenkt, Zeuge sind u. a. Burggaf Otto I. von Regensburg und Rapoto von Abenberg.
  • IV: Graf Gebhard II. von Sulzbach schenkt eine Quelle.
  • V: Graf Gebhard II. und seine Frau Mathilde von Sulzbach schenken, Zeuge ist Adalbero von Thannbrunn.
  • X: Graf Berengar I. fungiert als Treuhänder einer Schenkung.
  • XXVII: Graf Berengar I. fungiert als Zeuge einer Schenkung.
  • LI: Graf Gebhard II. von Sulzbach wird beiläufig erwähnt.
  • LXXII: Graf Gebhard II. von Sulzbach schenkt.
  • CLVIII: Erwähnung eines Gottfried "dapifer de Sulzpach".
  • CLXXXII: Graf Gebhard II. schenkt 1183 eine Solequelle, Treuhänder ist Burkhard von Stein (siehe oben).

Urkunden, die die Mitwirkung der Pabonen und ihrer Freunde und Verwandten (inklusive der Familie von Höbing) widerspiegeln:

  • III: Zeugen u. a. Burggraf Otto I. von Regensburg und Rapoto von Abenberg.
  • V: Zeuge Adalbero von Thannbrunn.
  • X: Graf Berengar Treuhänder. Zeuge u a. Karl von Höbing.

    Dies ist die einzige Urkunde, die einen potentiellen Zusammenhang des Hauses Sulzbachs mit einem Edelfreien von Höbing in den Raum stellt. Eine Ministerialität kann daraus in keiner Weise abgeleitet werden, da sich die Kontakte des Höbingers zum Kloster Berchtesgaden anderweitig begründen (siehe unten)!

  • XIV: Zeuge Rapoto von Abenberg.
  • XXVII: Zeuge Rapoto von Göttersdorf (Pabonenbesitz, pabonische Obergeschoßkirche).
  • XXVIII: Rapoto von Göttersdorf Veranlasser einer Schenkung.
  • L: Schenkung eines Weinbergs durch Markgraf Leopold den Heiligen und seine Tochter Bertha, Gemahlin von Burggraf Heinrich III. von Regensburg.
  • LXXIV: Schenkung Karls von Höbing: Feinschluck. Hardt, Esselberg bei Großhöbing, Ottersdorf (nicht Kleinottersdorf, sondern Ottersdorf bei Hexenagger, Pabonen-Gerichtsort), Deising, Vogelthal (nicht Fügenstall), Königsau (bei Manching).

    Dieses Schenkungsprofil zeigt klar die familiäre Einbindung des Karl von Höbing in den Kelsgau, genauer: in die Grafschaft Riedenburg. Deutlich wird das auch an der Zeugenliste: Es zeichnen Regenboto von Roching (bei Stadtamhof), Megingoz von Premerzhofen (bei Dietfurt), Pillung von Seubertsholz, Gottschalk von Buch, Gottschalk von Giersdorf (bei Saal an der Donau), Gottfried aus Staadorf (bei Dietfurt). Dazu einige Leute aus Thalmässing und Umgebung (Reichersdorf, Aue, Reut, Obermässing).

  • LXXVI: Pillunc von Thalmässing schenkt.
  • LXXVII: Karl von Höbing Treuhänder für die Schenkung eines Gutes bei Landersdorf/Thalmässing.
  • LXXVIII: Schenkung mehrerer Güter aus dem Kelsgau, bei Buchenhüll (östlich Eichstätt) und in Dörndof (zwischen Denkendorf und Riedenburg), durch den adeligen Kleriker Reylo und seine Schwester Elisabeth - Treuhänder Herbord von Höbing, Zeugen Karl und Ebo von Höbing, Luitprand von Gersdorf (bei Titting) und Leute aus der Umgebung von Thalmässing.

    Erneut Teilschenkung aus der Grafschaft Riedenburg! Grundherren in Dörndorf waren später die Rammelsteiner von Loch, vormals Ministerialen der Burggrafen! Sie hatten auch das Präsentationsrecht auf der Kirche St. Sixtus! (F. Mader, Geschichte Hirschberg, 157)

  • LXXIX: Herbord von Höbing schenkt. Zeuge Karl von Höbing, Pillunc von Thalmässing u. a.
  • LXXX: Schenkung Herzog Leopolds von Österreich, des Schwagers von Burggraf Heinrich III. von Regensburg (1139 - 1141; Mühle bei Krems). Zeuge Otto von Machland, sein Freund.
  • XC: Wolfram von Thalmässing (Wolfram Leitname der Abenberger!) schenkt ein Gut in Eckmannshofen: Zeugen u. a. Gerolf von Thalmässing, Adelhart von Lohen, Tiemo von Meckenhausen, Konrad von Burggriesbach (die beiden letzteren Pabonensitze).
  • XCI: Schenkung auf Veranlassung Wolframs von Thalmässing.
  • XCII: Hertwich von Titting schenkt auf Veranlassung Herbords von Höbing, diverse Zeugen aus derselben Gegend.
  • XCIII: Weitere Schenkung aus derselben Gegend auf Veranlassung Herbords von Thalmässing.
  • XCIV: Herzog Welf VI., der Pilgergefährte Burggraf Heinrichs III. von Regensburg, schenkt ebenfalls ein Gut!
  • XCVII: Graf Ludwig von Oettingen, der zweite Schwiegervater Burggraf Heinrichs III. von Regensburg, bezeugt eine Schenkung aus den Hause Stein.
  • XCIX: Zwischen 1142 und 1154: Ulrich von Stein und Werner von Prunn Seite an Seite mit Burggraf Heinrich III. als Zeuge für Berchtesgaden (drei Pabonen!).
  • C: Friedrich von Hohenburg (Schwiegersohn Burggraf Heinrichs III.), Eberhard von Sinzing (Pabonen-Ministeriale) und Berthold von Thannbrunn (Pabonen-Agnate) als Zeugen.
  • CVIII: Herbord von Höbing übergibt drei Güter, darunter "Sibenheich", von Muffat fehlgedeutet als Simachhof bei Monheim, auch nicht zwingend Sibnach am Lechrain (dann Welfen-Domäne) oder Siebeneichen bei Sulzbach-Rosenberg, wo sich trotz der Nähe zum Stammsitz der Sulzbacher bis ins 16. Jahrhundert eine vitale Tradition zu Graf Babo, dem Urvater der Pabonen gehalten hat (Tafelgemälde!), sondern am ehesten die "Siebeneichhöfe" 7 km westlich von Treuchtlingen (Hinweis von R. Rossmeissl), welches allerdings ganz in der Nähe eines Pabonen-Fernbesitzes liegt, nämlich Auernheim am Hahnenkamm (nach der "Fundatio monasterii in Walderbach").
  • CIX: Herbord von Höbing und sein Bruder Karl schenken.
  • CXII: Schenkung eines Konrad von "Ozzemannigen" (Ottmaring?). Treuhänder Herbord von Höbing, Zeuge Adalbert und Megingoz von Holnstein, Hartlieb de Puoche (von Staufersbuch), Wolfram von Wolfersthal, Rüdiger von Staufersbuch (alles Pabonen-Agnaten oder Pabonen-Ministerialen).
  • CXXII: Schenkung eines Gutes bei Rudmarsberg (von Muffat gedeutet als Rumburg, in Wirklichkeit aber Ruppmannsburg bei Thalmässing). Als Zeugen Beringer von Hagenberg (Berching), aus (Ober-)Mässing, Reut, Alfershausen, Thalmässing, Landersdorf, Holzheim, Burggriesbach, Lauterbach, Höbing und Berg.
  • CXXVII: Gutsübergabe eines Hartmann, unter der Führung Burggraf Heinrichs III. von Regensburg und seiner Mannen!
  • CXXIX: Zeuge ein Karl aus Obermantelkirchen (pabonische Obergeschosskirche!), der auch mehrfach in Urkunden Erzbischofs Eberhards I. von Salzburg (1147-1164) auftaucht (MB III, 539, MB IV, 528).
  • CXXX: Schenkung Wiberts von Pfraunfeld (bei Burgsalach). Zeuge Konrad von Österberg, viele Zeugen aus (Ober-)Mässing und Höbing.
  • CXXXI: Erwähnt Konrad von Stauf, Gumbert von Höbing, Graf Gerhard von Dollnstein, Heinrich von Obermässing, Hermann von Stein, Ulrich von Neunburg, Markwart von Deising u. v. a.

    Beurkundung wahrscheinlich nach Aussterben der burggräflichen Pabonen 1184! Sämtliche Zeugen aus dem engeren und weiteren Pabonenkreis!

  • CLVI: Goswin von Grögling schenkt sein Gut Leising bei einem Gerichtstag Burggraf Heinrichs Heinrichs IV. von Regensburg, Bezeugung nach bayerischer Sitte per Ohrziehen: Markgraf Berthold von Vohburg, Graf Friedrich von Abenberg, Gottfried von Arnsberg mit seinen Söhnen Gottfried und Hadebrand von Heideck, Wolfgang und Erchenbert von Ettenstatt, Burkhard von Hilpoltstein, Eberhard von Frickendorf, Burchard von Pfalzpaint (Obergeschoßturm), Berthold und Adalbert von Breitenbrunn, Herbert von Leutenbach, Megengod von Premerzhofen, Werner von Laber, Konrad von Raitenbuch, Wernhard von Staufersbuch, Engilfrid von Mässing, Wilhelm und Rüdiger von Lohen, Herrmann von Buch, Roho von Dolling, Eberwein von Lobsing, Adalbert und Pilgrim von Pleinfeld, ... Heinrich von Töging... Urkunde vor dem 26. Juli 1184!

    Letzter Nachweis einer landgräflichen Tätigkeit des letzten Pabonen, Burggraf Heinrichs IV.! Es erscheint zum Gerichtstag der gesamte ostbayrisch-ostfränkische Sippenverband mit vielen Agnaten und Freunden!

  • CLXXX: Im Jahr 1187 schenken Berthold und Sigboto von Mässing ein Gut in Höbing. Zeugen: Gebhard und Gerhard von Hirschberg, Kuno von Hilpoltstein, Rechenbert von Ettenstadt, Hermann von Hilpoltstein, Ulrich von Burggriesbach, Albert von Beilngries, Ulrich von Emmendorf, Berthold von Höbing, Bruno von Bechthal, Heinrich von Morsbach...

    Inzwischen haben die Grafen von Hirschberg die Nachfolge der Pabonen in der Landgrafschaft angetreten, sie fungieren allerdings hier nur als Zeugen. Er erscheint erneut ein Großteil der Pabonen-Agnaten!

  • CXCII: Schenkung an Berchtesgaden, Treuhänder Graf (und Landgraf) Gebhard von Dollnstein: Zeugen Bischof Otto von Eichstätt, Hadebrand von Arnsberg, Burchard von Stein, Albert von Breitenbrunn, Friedrich von Wolfershof (MFr), Kuno von Stein (Salmann), Ulrich von Seehof bei Neuburg, Amelbrecht von Zuchering, Albrecht von der Altenburg, Kuno von Klapfenberg, Hermann von Eichstätt, Merbot von Pfunz, Ulrich von Böhmfeld, Reimbot von Emmendorf... Heinrich von Hofstetten... (Obergeschosskirche oder Pabonenbesitz), Berthold von Pfalzpaint, Rudolf von Töging, Kämmerer Konrad von Hirschberg ... Herold von Thalmässing, Albert von Lutzmannstein, Konrad von Luppurg, Werner von Laber, Rüdiger von Dietfurt, Heinrich von Höbing...

    Urkunde nach Aussterben der burggräflichen Pabonen. Es erscheint dennoch eine ganze Reihe ihrer Agnaten und Ministerialen, zum Teil in Doppelministerialität zum Stuhl von Eichstätt (z. B. Emmendorf, Klapfenberg)!

        Die Stiftskirche der Propstei Berchtesgaden heute. Links das Schloss.

     

Resümee:

  • Im Schenkungsbuch mit 216 Urkunden finden sich immerhin 32, welche mit den Pabonen in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Gut erkennbar ist dabei, dass Burggraf Heinrich III. von Regensburg nicht nur hinter vielen Schenkungen des Großadels (wahrscheinlich vermittelnd bei Herzog Welf, Bertha Babenberg und Leopold dem Heilige), sondern auch hinter denen des Niederadels steht!

  • Urkunde LXXIV belegt klar, dass die Herren von Höbing aus dem Kreis der Riedenburger Pabonen stammen!

  • Dagegen ist eine Abhängigkeit oder gar Vasallität der Höbinger gegenüber dem Haus Sulzbach nicht nachzuweisen. Nach einer Urkunde des Papstes Hadrian IV. traten übrigens einige Mitglieder der Familie von Höbing als Konversen in den Konvent von Berchtesgaden ein. Daraus ist für uns eine ähnlich hohe Religiosität erkennbar wie bei den burg- und landgräflichen Pabonen oder der Abenbergerin Stilla. Vielleicht war ihnen damit auch dasselbe Schicksal beschieden - ein Aussterben wegen Kinderlosigkeit.

  • Weiterhin ist erkennbar, dass das Haus Abenberg (durch Graf Rapoto) und das Haus Riedenburg (durch Burggraf Otto I.) bereits an den Anfangsschenkungen der Irmgard von Rott beteiligt sind, was seinerseits eine familiäre Verbindung der Pabonen zu dieser Frau in den Raum stellt.

  • Dagegen finden sich nur 6 gesicherte Schenkungen des Hauses Sulzbach, wobei die Mehrzahl anlässlich der Gründung erfolgt ist und auch hier, wie bereits erwähnt, hochrangige Pabonen wenigstens indirekt beteiligt waren. Später ist in einer Sulzbacher Urkunde ein weiterer Pabonen-Verwandter aus Thannbrunn beteiligt.

  • Nur eine sulzbachische Schenkung stammt aus der Spätzeit, aus der Hand des letzten Grafen Gebhard II. von Sulzbach, wenige Jahre vor seinem eigenen Tod - womit seine eigene Stammlinie erlischt - und kurz vor Aussterben der Pabonen. Wenn hier Burkhard von Hilpoltstein als Treuhänder fungiert, so deutet dies darauf hin, dass der Graf von Sulzbach aus Altersgründen schon nicht mehr disponibel war. Daraus eine nähere Beziehung oder gar Abhängigkeit des Hauses Hilpoltstein von Sulzbach abzulesen, ist jedoch nicht statthaft, wie schon Tyroller vermerkt hat (siehe oben).

  • Die pabonisch-höbingischen Schenkungswellen um 1145 und 1180 sprechen vornehmlich für eine Initiative der verwandten und pro-alexandrinisch eingestellten Erzbischöfe von Salzburg.

  • Die späten Urkunden vor und nach 1184 belegen sehr anschaulich die Übernahme der pabonischen Landgrafschaft auf dem Kels- und Sulzgau durch die Grafen von Dollnstein und Grögling, was deren Aufstieg - nunmher als Grafen von Hirschberg - bedingt, zumal sie 1188 auch noch einen Teil des Sulzbacher Erbes übernahmen.

  • Selbst wenn der umfangreiche Schenkungsteil aus Bayern und Österreich südlich der Donau in dieser Aufstellung unberücksichtigt blieb, kann man die Pabonen wegen des Umfangs ihrer Beteiligung bei der Hebung des Stiftes Berchtesgaden getrost als mitentscheidend für späteren Erfolg dieses Stiftes bezeichnen. Dabei fällt vergleichsweise das Haus Sulzbach stark ab; seine Vogtei für das Stift, wie oft behauptet, ist im Schenkungsbuch nicht einmal belegt.

  • Das verwandtschaftliche und vasallische Netzwerk der Pabonen im Kels- und Sulzgau und deren Übergangszone im Westen ist durch die Berchtesgadener Urkunden zusätzlich gesichert, wobei man nun auch eine ganze Reihe weiterer Orte des Sulzgaus mit ihm identifizieren kann.

  • Da uns bei vielen Urkunden eine Zuordnung der Zeugen zu den Pabonen auf die Schnelle nicht möglich war (mit Ausnahme von Göttersdorf), aber dennoch eine Verbindung anzunehmen ist, war uns eine Beschreibung des Pabonen-Netzwerkes in der gesamten, sozusagen panbayerischen Dimension nicht möglich.

  • Last not least: Die Zuordnung der Herren von Hilpolstein und Höbing zur Grafschaft Sulzbach ist grob falsch!

    Quod erat demonstrandum.

Frühmittelalterliche Siedlungstopographie von Höbing nach L. Werther 2013, mit eigenen Ergänzungen.
Wir enden mit einigen Abbildungen der Kirche des Berchtesgadener Priorats bei Großhöbing, das sich unter dem Namen "Munichenhebingen" oder "Münchshöbing" am Zusammenfluss von Thalach und Schwarzach gut entwickelte, zumal auch das Mutterkloster etwa ab 1175 durch die Salzgewinnung endlich wirtschaftlichen Profit abwarf. Die Höbinger Kirche entstand schon um 1140; sie war ursprünglich nicht wie heute dem Apostelfürstenpaar, sondern wie die Mutterkirche in Berchtesgaden allein dem Heiligen Petrus geweiht.

Im Jahr 1179 kam es anlässlich der Errichtung dieser Kirche zu einem Streit zwischen dem Geschlecht von Höbing und dem Kloster Berchtesgaden auf der einen und dem Bischof und Domkapitel von Eichstätt auf der anderen Seite. Damals war der staufertreue Egelolf Bischof von Eichstätt, so dass der Streit kein Wunder nimmt. Unter seinem Nachfolger, dem den Pabonen nahe stehenden Bischofs Otto, wäre es vermutlich zu keinem derartigen Konflikt gekommen. Wie die Sache ausging, ist uns nicht bekannt.

Das Priorat von Berchtesgaden scheint über ca. 200 Jahre prosperiert zu haben. Erst im Jahr 1411 wurde es anlässlich der Überschuldung des Mutterklosters für 4000 Goldgulden an den Konvent von Kastl verkauft. Zum damaligen Anwesen gehörten nicht nur einige Konventsgebäude, sondern auch eine große "grangia" oder Zehentscheune. Vom Priorat profitierte wiederum die Siedlung, so dass sich im Jahr 1426 vor den Toren "aine padstuben daselbs zu Münichhebing" etablieren konnte.

46 Jahre später fallen Dorf, Sitz und Schloss Mönchshöbing an das Eichstätter Domkapitel.

Um 1602 befand sich die Kirche von Mönchshöbing bereits in einem schlechten Zustand, so dass eine Restaurierung nötig wurde. Im Dreißigjährigen Krieg kam es zu weiteren, schweren Verwüstungen, deren Umfang uns nicht bekannt ist.

Vitus Priefer, Generalvikar und Visitator der Diözese Eichstätt, schreibt hierzu 1602:

"Kapelle St. Peter und Paul im Schlosse verwüstet und zerstört. Dieses Schloß soll früher ein Klösterlein gewesen sein, Mönchshebing genannt. Noch sind die Zellen und der Eingang vom Dormitorium in die Kapelle zu sehen. Die Mönche seien nach Rom verzogen, danach kam die Niederlassung ans Kloster Berchtesgaden, von diesem ans Kloster Kastl... Der Abt verkaufte alles ans Domkapitel."

Beim Wiederaufbau  im Jahr 1721 bekam die Kirche einen neuen Dachreiter.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Kleinhöbing vollständig evangelisch, die Kirche St. Peter und Paul gehörte allerdings zur katholischen Kirchenstiftung Großhöbing.

Im Jahr 1925 wurde die Kirche von der Kirchenstiftung zunehmend als Last empfunden, profaniert und dem angrenzenden Bauernhof zugeschlagen, dabei die romanische Chorapsis zerstört.

Soweit die spätere Geschichte des Berchtesgadener Priorats.

Heute steht der verbliebene Rest des Kirchengebäudes "St. Peter und Paul" direkt am Rand der vielbefahrenen Staatstraße 2227 und wird von den motorisierten Passanten kaum beachtet.

Dabei handelt es sich um einen gut konservierten, eindrucksvoll hohen und festen Apsiden-Saal, dem allerdings die Rundapsis abhanden gekommen ist. An der der Straße zugewandten Schiffswand findet sich ein für das 12. Jahrhundert typisches Südportal, zwar ohne Tympanon, dafür mit einem schönen Rahmen aus profilierten Holz. Einst schloss sich im Bereich der Westwand direkt das Dormitorium des Priorats an. Die inneren Seitenwände der Chorwand mit Kämpfern aus Kalkstein (Wulst, Kehle Platte) haben sich erhalten. Sie fassen ein neuzeitliches Tor, durch dessen Fenster man ins Innere der Kirche blicken kann. Wegen eines Innenaufgangs in der Westwand und verbliebenen Balkenlöchern eines hölzernen Zwischenbodens (oder einer Empore) sowie eines erhöhten Durchlasses in der Ostwand, der einst in das Apsis-Obergeschoß führte, ist es durchaus möglich, dass auch diese Priorats-Kirche ursprünglich eine Profangeschoßkirche des hier vorgestellten Typus war.

 

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15.06.2013: Nomen est omen: Sinzger und Templer

Das Wirken der Pabonen hinterlässt noch heute mannigfaltige Spuren in Bayern, z. B. bei den Familiennamen.

Für die Analyse regionaler Häufungen von Familiennamen gibt es eine interessante Internetseite:

[Die Karte zum Namen]

Die Namenskarten generieren sich aus den aktuellen Namenseinträgen der einschlägigen Telefonbücher.

  • In der Oberpfalz ist der anderweitig sehr seltene Familienname "Sinzger" bekannt.

    Der Name hieß ursprünglich "Sinzinger" und bezieht sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Aussiedler, welche ursprünglich in Sinzing westlich von Regensburg beheimatet waren. Sinzing - das war das große Hausgut der Pabonen!

    Interessanterweise findet man noch heute den Namensschwerpunkt der "Sinzger" in den LK Schwandorf und Amberg, also genau dort, wohin sich die Pabonen der ersten und zweiten Generationen ausgebreitet hatten (Amberg, Schwandorf, Wolfring, Freudenberg, Siebeneichen u. a.), wohingegen er bei Regensburg nicht mehr nachweisbar ist. Diese Verteilung und die spätere Verballhornung des Namens spricht für eine Kolonisation der mittleren Oberpfalz durch Ministerialen der Pabonen schon im 10. und 11. Jahrhundert!

    Ein weiterer Namensschwerpunkt findet sich bei Landshut. Auch er könnte sich durch eine Aussiedelung Sinzinger Ministerialen erklären, wohingegen die Häufung im LK Regen wohl keine Erklärung aus dem Mittelalter heraus findet - zumindest keine uns bekannte.

    Der Name "Sinzinger" selbst konzentriert sich dagegen verständlicherweise auf den Großraum Regensburg, er mag z. T. auch postpabonischer Genese sein. Die Ausbreitung in Richtung Niederbayern und Landshut sowie ein weiterer Schwerpunkt im Chiemgau ließe sich jedoch wiederum mit den Pabonen in Zusammenhang bringen!

    Münchner Schwerpunkte sollten bei dieser Analyse wegen der dortigen Bevölkerungskonzentration sowieso keine Berücksichtigung finden. Sie lassen sich für die allermeisten Familiennamen nachweisen und erklären sich vor allem durch die erhebliche Urbanisierung des Raumes in der Neu- und Jetztzeit, mit entsprechender Zunahme der Bevölkerungsdichte!

  • Nicht minder interessant ist der Familienname "Templer":

    Die "Templer" in Deutschland
    Hier liegt der süddeutsche Namensschwerpunkt in den Landkreis Eichstätt und Neumarkt, mit lokaler Ausstrahlung nach Norden, Süden und Westen und nach Niederbayern. Es war exakt das Bistum Eichstätt, wohin die Pabonen im 12. Jahrhundert in Zusammenwirken mit dem Bischof von Eichstätt die Templer geholt hatten - nach Thannbrunn, Berching, Oberweiling, Weihersdorf, vermutlich auch nach Moosbrunn bei Eichstätt, eine besonders gut dokumentierte Kommende!

    Nur die Templer-Niederlassung in Altmühlmünster, welche eine Pabonengründung im Bistum Regensburg darstellt (hart an der Grenze des Bistums Eichstätt), findet hier keinen Niederschlag!

    Nebenbei: Die Namenshäufung bei Berlin haben wohl mit dem dortigen "Tempelhof" zu tun. Die nordwestdeutsche Namenshäufung bei Steinfurt lässt daran zweifeln, dass die dortige Kommende des 12. Jahrhunderts von Anfang an den Johannitern gehörte; die Namensverteilung spricht vielmehr für eine Templergründung! Keinen Niederschlag findet der Ort Mücheln, wo sich bis heute eine komplett erhaltene gothische Templerkapelle befindet.

 

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14.06.2013: Stammbäume

Im Juni 2013 meldete sich überraschenderweise Roderick Hinkel, ein in Südafrika geborener und aufgewachsener Geschäftsmann, welcher aktuell abwechselnd in London und in Schloss Börln, einem alten Sitz seiner Familie in Sachsen, lebt. [Link] Herr Hinkel tat kund, dass er seinen Stammbaum bis zu den Pabonen zurückverfolgen könne. Freundlicherweise stellte er den entsprechenden Teil seiner vielverzweigten Ahnentafel, den man im Detail auch unter www.ancestry.co.uk oder www.geneanet.org nachlesen kann, zur Veröffentlichung innerhalb dieser Seiten zur Verfügung. Die Ahnenreihe Roderick Hinkels liest sich so:
  1. Arthur Roderick Leonhard Hinkel 1961-,
  2. Arthur Beverley Hinkel 1922-1995,
  3. Lothar Arthur Anton Hinkel 1880-1956,
  4. Kurt Hugo Eberhard Hinkel 1851-1932,
  5. Heinrich Hugo Hinkel 1819-1865,
  6. Heinrich August Hinckel 1783-1847,
  7. Johann Daniel Hinckel 1743-1804 ∞ Rahel Sophie Fischer 1750-1802,
  8. Woldemar August Fischer 1715-1799 ∞ Wilhelmine Gottliebe von Minckwitz 1722-1792,
  9. Caspar Wilhelm von Minckwitz 1695-1748,
  10. Caspar Wilhelm von Minckwitz 1640-1695 ∞ Anna Magdalene von Grunauer und Glauche 1671-1735,
  11. Carl Heinrich von Grunauer und Glauche 1650-1670 ∞ Anna Susanne von Kessel 1650-?,
  12. Wolf Christoph II. von Kessel 1612-1661,
  13. Wolf Christoph I. von Kessel 1580-1617 ∞ Anna Magdalena von Etzdorff zu Knau 1587-1643,
  14. Friedrich der Ältere von Etzdorf ?-1602,
  15. Meinhard von Etzdorf ? ∞ Elisabeth von Einsiedel ?-1622,
  16. Haubold von Einsiedel 1521-1592,
  17. Heinrich Hildebrand von Einsiedel 1497-1557,
  18. Heinrich I. von Einsiedel 1435-1507,
  19. Hildebrand I. von Einsiedel 1438-1461 ∞ Elisabeth Schenk von Wiedebach 1439-1463,
  20. Rudolf Schenk von Saaleck und von Wiedebach ?-1410 ∞ N. N. von Hirschfeld ?,
  21. Jahn von Hirschfeld 1350-1408/22 ∞ Adelheid von Schrapelgau 1375/80-1468,
  22. Buchard von Schrapelgau 1330/34-1391/93 ∞ Agnes von Anhalt-Zerbst ?-1382,
  23. Albrecht II. Fürst von Anhalt-Zerbst 1306-1361,
  24. Albrecht I. Fürst von Anhalt-zerbst ?-1316 ∞ Agnes von Brandenburg-Stendal ?-1329,
  25. Konrad I. von Brandenburg 1240-1304 ∞ Constantia von Polen 1245-1281,
  26. Przemyslaw I. von Polen-Gnesen 1221-1257 ∞ Elisabeth von Schlesien ?-1265,
  27. Heinrich II. Pobozny der Fromme von Schlesien-Breslau 1191-1241,
  28. Heinrich I. der Bärtige Herzog von Schlesien und Polen 1165-1238,
  29. Boleslaw I. der Lange Herzog von Niederschlesien 1127-1201 ∞ Adelheid von Sulzbach 1126-?,
  30. Berengar II. Graf von Sulzbach ∞ Adelheid von Wolfratshausen 1084-1126,
  31. Otto II. Graf von Ambras-Wolfratshausen ?-1122 ∞ Adelheid von Stefling Königin von Ungarn 1085-1143,
  32. Heinrich II. von Riedenburg Burggraf von Regensburg 1083-1101,
  33. Heinrich I. Burggraf von Regensburg 1035-1088/89,
  34. Ruprecht Burggraf von Regensburg ?-1035,
  35. Pabo I. Burggraf von Regensburg ?-1001/02,
  36. Pabo Graf von Kühbach an der Paar.

Quod erat demonstrandum!

Es ist unschwer zu erkennen, dass die Ahnenlinie von 36 Generationen durch mehrfache Einheirat zustande gekommen ist. Während die Burggrafendynastie gerade mal 7 Generationen umfasste, ehe sie 1184 ausstarb, kommt durch Berücksichtigung aller bislang bekannten kognatischen und agnatischen Seitenlinien, d. h. aller Linien im Frauen- und im Mannesstamm, wobei diese Linien im Hochmittelalter keineswegs vollständig erfasst sind, ein mächtiger Stammbaum an Nachfahren zustande, welcher viele bekannte Personen der Neuzeit einschließt.

Herr Hinkel hat sich die Mühe gemacht, mit einschlägigen Genealogiedatenbanken die Nachfahren der Pabonen über sage und schreibe 36 (!) Generationen nachzuverfolgen und dabei ein umfangreiches Dokument im PDF-Format erzeugt, welches über 11500 (!) Einzelpersonen umfasst. Dabei bleiben die beiden jüngsten Generationen aus Datenschutzgründen ausgeblendet. Wäre dem nicht so, wurde man unter den lebenden Nachfahren der Pabonen so illustre Namen finden wie z. B. David Cameron, Premierminister von Großbritannnien, Boris Johnson, Bürgermeister von London und natürlich Prinz William aus dem englischen Königshaus oder der bayerische König Ludwig I.! Aber auch ein Johann Wolfgang von Goethe sowie die russische Zarendynastie finden sich in diesem Stammbaum, der sich in nahezu alle europäischen Königs- und Fürstenhäuser hineinverzweigt. Wer sich mit dieser umfangreichen Datensammlung näher beschäftigen will, kann sie unter folgendem Link downloaden und einsehen:

[Genealogie-Report Graf Pabos von Kühbach an der Paar]

Mit denselben Datenbankprogrammen lassen sich auch Stammbäume der Vorfahren rekonstruieren, wie zum Beispiel derjenige Burggraf Heinrichs III. von Regensburg, der immerhin 108 Vorgenerationen (!) umfasst und bis zu den frühesten Herrschern von Babylon, hinein in die griechische Mythologie, ja bis zu Adam und Eva zurückreicht!

Selbstredend stehen und fallen solche Genealogien mit der Güte ihrer Erfassung, und diese ist vor dem 12. Jahrhundert bis dato nicht gewährleistet, zumal sich viele Lücken in den Stammbäumen ergeben, zusätzliche dokumentarische Widersprüche die Erstellung erschweren und sich auch die genealogischen Standardwerke in den jeweiligen Einzelstammbäume keineswegs immer einig sind. Dennoch wollen wir den von Herrn Hinkel freundlicherweise zur Verfügung gestellten Genealogie-Report zu den Vorfahren Burggraf Heinrichs III. von Regensburg den Lesern nicht vorenthalten, weil man daran sehr gut die Chancen ermessen kann, die sich angesichts der bestehenden technischen Möglichkeiten bei einer peniblen Stammbaumerfassung ergäben. Ob wissenschaftliche Bestrebungen zur Homogenisierung der Stammbäume, die ja der internationalen Zusammenarbeit bedürften, im Gange sind, ist uns leider nicht bekannt.

[Genealogie-Report Burggraf Heinrichs III. von Regensburg]

 

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14.06.2013: Die Rose im Wappenbild

Wappen von Moosburg an der Isar
Einige Orte in Bayern tragen die Rose der Pabonen in ihrem Wappen, ohne darüber so recht Bescheid zu wissen. Zum Beispiel die Städte Moosburg an der Isar oder Dietfurt an der Altmühl.

Im Falle Dietfurts findet sich zusätzlich zur Pabonenrose als Hintergrund schräg gestellt der vollständige, dreiteilige Bindenschild in Rot-Weiß-Rot, der aus der Familie Hohenburg-Poigen-Wildberg stammt. In diese hatte Adelheid, eine Tochter des Burggrafen Heinrich III. von Regensburg aus zweiter Ehe, um 1160 eingeheiratet. Zum Bindenschild, welcher später sogar zum Landessymbol Österreichs wurde, siehe das Kapitel: "Auswirkung der Kirchenbautradition in der Ostmark - Die Impulse für die Burggrafschaft Regensburg...", speziell die Fußnote 5. [Link]

Das Wappen von Moosburg, welches den Bindenschild ebenfalls in den typischen Farben, allerdings horizontal zweigeteilt ausweist, stammt von den Grafen von Roning-Rottenburg und damit aus einem Gebiet alter Pabonendomänen - im Zusammenhang mit der Vogtei für St. Emmeram in Regensburg -, so dass anzunehmen ist, dass diese Grafendynastie mit den Pabonen eng verwandt war. Daher auch die große Ähnlichkeit der Wappen. Moosburg war möglicherweise der Ort des letzten dokumentierten Auftretens Burggraf Heinrichs III. von Regensburg (Landtag Heinrichs des Löwen 1171). [Link]

Wappen von Dietfurt a. d. Altmühl
Selbst wenn Stadtwappen erst später in allgemeinen Gebrauch kamen, darf man mit einiger Berechtigung die Entstehung des Wappenmotivs von Dietfurt an der Altmühl in die Zeit nach 1160 verlegen, in eine Zeit, als der Ort Dietfurt selbst eine Pabonendomäne war. Darüber hat sich zwar wie so oft im Falle der Pabonen kein Dokument von Beweischarakter erhalten. Da aber etliche Orte im Umkreis von Dietfurt, z. B. Einsiedel, Griesstetten, Vogelthal, Hainsberg, ja sogar ein Meierhof in Dietfurt selbst als Schenkungen der Pabonen an das Schottenkloster St. Jakob in Regensburg identifiziert sind, und selbst die Ansiedlung der "drei elenden Heiligen" auf der anderen Seite der Furt mit ihnen in unmittelbarer Verbindung steht [Link], liegt dieser Rückschluss auf der Hand. Auch St. Barthlmä mit seiner vormaligen Obergeschoßkirche, die Ödenburg und andere Orte der Umgebung Dietfurts lassen sich Sitzen pabonischer Ministerialen zuordnen, zwar innerhalb der Landgrafschaft auf dem Kels- und Sulzgau, aber hart an der Grenze der Riedenburger Stammlande gelegen. Nicht zuletzt weist das uralte Patrozinium der Dietfurter Stadtpfarrkirche mit dem Kreuzzugheiligen St. Ägidius auf die Gründung der Pfarrei vor oder nach dem zweiten Kreuzzug 1147/1149 hin. Die Siedlung an einem vielbegangenen Altmühlübergang - der Name "diot-furt" bedeutet in etwa "Volksfurt" - dürfte allerdings älter sein; sie wurde schon um 1109 ersterwähnt. Nach dem Aussterben der Riedenburger Pabonen 1184 fiel Dietfurt an die Grafen von Hirschberg, wiederum in Rechtsnachfolge der Pabonen.

 

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Fußnoten zum Artikel: Einspruch: Die Höbinger und Hiltpoltsteiner sind Pabonen-Agnaten!

[01] Zur Seltenheit des Vornamens "Karl" siehe Günther Flohrschütz: Der Adel des Ebersberger Raumes im Mittelalter, München 1989, S. 333ff.

[02] Jürgen Dendorfer: Die Grafen von Sulzbach, in: Ferdinand Kramer, Wilhelm Störmer: Hichmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, München 2005, S. 178ff.

[03] Siehe hierzu F. Tyroller: Die Herren und Grafen von Altendorf, in: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte, Bd. 14, 1943/1944, S. 63ff.

[04] Aus: http://www.von-seibert-cronenfels.de.

[05] Dendorfer, Grafen von Sulzbach, S. 201.

[06] Dendorfer, Grafen von Sulzbach, S. 202.

[07] Toni Benz: Greding mit seinem Umland - eine der "curie de Bawaria" - im Spannungsfeld der deutschen und bayerischen Geschichte, in: Sammelblatt des Historischen Vereins von Eichstätt, Jg. 2011, Heft 125, S. 116ff., bezüglich der Pabonen und ihrer Vorfahren S. 120ff.

[08] Benz, Greding, S. 119.

[09] Die entfernte Verwandtschaft begründet sich über das Haus Hohenburg-Poigen, in das Burggraf Heinrich III. eine seiner Töchter hinein verheiratet hatte. Siehe hierzu auch den Stammbaum bei Franz Tyroller: Die Herkunft der Kastler Klostergründer, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, Jahrgang 99, 1958, S. 163. Aus diesen Stammbaum begründet sich letztlich auch eine entfernte Verwandtschaft der burggräflichen Pabonen mit den Grafen von Grögling und Dollnstein, ihren Rechtsnachfolgern in der Landgrafschaft auf dem Kels- und Sulzgau nach 1184.

[10] Karl August Muffat: Schenkungsbuch der ehemaligen gefürsteten Probstei Berchtesgaden, in: Quellen zur Bayerischen und Deutschen Geschichte, Bd. 1, München 1856, S. 225ff.

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